Wer sich mit Tec Diving beschäftigt, stößt schnell auf den Begriff Dekompression. Während Sporttaucher meist innerhalb der Nullzeit bleiben, ist im technischen Tauchen die Dekompressionsplanung ein entscheidender Bestandteil jedes Tauchgangs. Doch was genau passiert dabei im Körper – und warum ist die richtige Planung so wichtig?
Was bedeutet Dekompression?
Unter Wasser atmest du Gase wie Luft, Nitrox oder Trimix. Diese enthalten Inertgase (z. B. Stickstoff oder Helium), die unter erhöhtem Druck in dein Körpergewebe gelöst werden.
Beim Auftauchen muss dieses gelöste Gas wieder sicher abgegeben werden. Erfolgt der Aufstieg zu schnell, bilden sich Blasen im Körper – das Risiko einer Dekompressionskrankheit (DCS) steigt.
👉 Dekompression bedeutet also: kontrolliertes Abgeben von Inertgasen beim Auftauchen.
Nullzeit vs. Dekompressionspflicht
- Nullzeit-Tauchgänge: innerhalb einer bestimmten Zeit in einer Tiefe kannst du ohne Stopps direkt auftauchen.
- Dekompressions-Tauchgänge: wenn die Nullzeit überschritten wird, sind geplante Dekompressionsstopps Pflicht, um Gasblasenbildung zu vermeiden.
Gerade im Tec Diving sind längere Tauchzeiten, größere Tiefen und der Einsatz verschiedener Atemgase Standard – die Nullzeit wird dabei fast immer überschritten.
Dekompressionsmodelle und Planung
Damit ein Tauchgang sicher bleibt, nutzen wir mathematische Modelle zur Berechnung der Dekompression. Die bekanntesten sind:
- Bühlmann ZHL-16: weit verbreitet, Grundlage vieler Tauchcomputer
- Gradient Factors (GF): Feinjustierung der konservativen oder aggressiven Aufstiegsstrategie
- VPM (Varying Permeability Model): alternative Theorie zur Blasenbildung
Moderne Tauchcomputer und Planungssoftware (z. B. MultiDeco) arbeiten mit diesen Modellen, um Dekompressionsprofile zu erstellen.
Faktoren, die deine Dekompression beeinflussen
- Tiefe & Tauchzeit – je tiefer und länger, desto mehr Inertgasaufnahme
- Gaswahl – Helium gesättigt schneller, Stickstoff langsamer
- SAC/AMV-Wert – dein individueller Luftverbrauch bestimmt die Gasplanung
- Kondition & Hydration – körperliche Fitness, Flüssigkeitshaushalt und Stress spielen eine Rolle
- Aufstiegsrate – kontrolliert und gleichmäßig ist Pflicht
Typische Dekompressionsstopps
Ein klassischer Tec Dive kann mehrere Stopps beinhalten, z. B.:
- Tiefer Stopp bei 21 m (Gaswechsel auf Nitrox 50)
- Längere Dekompressionszeit zwischen 9 m und 6 m
- Sicherheitsstopp bei 3 m mit reinem Sauerstoff (O₂)
So wird die Gasabgabe kontrolliert und das Risiko für Blasenbildung minimiert.
Training macht den Unterschied
Dekompression ist kein Bauchgefühl, sondern präzise Planung.
Im PADI TecRec Programm bei Taucher Nordhessen lernst du:
- Dekompression mit Bühlmann und Gradient Factors zu verstehen
- Gaswechsel sicher zu trainieren
- Runtime-Tabellen zu erstellen und einzuhalten
- mit Dekompressionssoftware zu planen
- Notfallstrategien (Lost Gas, Team Shutdowns) korrekt umzusetzen
Denn: Nur wer die Grundlagen versteht, kann komplexe Tauchgänge sicher durchführen.
Fazit
Dekompression ist das Herzstück des technischen Tauchens. Sie schützt dich davor, dass gelöste Gase im Körper gefährliche Blasen bilden. Mit Wissen, Planung und Training lässt sich das Risiko auf ein Minimum reduzieren.
Oder anders gesagt: Dekompression verstehen heißt, Sicherheit unter Wasser garantieren.
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