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Warum der Sicherheitsstop obligatorisch ist

Er ist kurz, unscheinbar – und doch einer der wichtigsten Momente eines jeden Tauchgangs: der Sicherheitsstopp. Wer sicher und verantwortungsvoll taucht, weiß, dass dieser dreiminütige Halt in etwa 5 Metern Tiefe über Wohl oder Wehe deines Körpers entscheiden kann. In diesem Beitrag erfährst du, warum der Sicherheitsstopp so wichtig ist, was in deinem Körper dabei passiert und wie du ihn korrekt durchführst.

Was ist ein Sicherheitsstopp?

Der Sicherheitsstopp ist ein freiwilliger, aber dringend empfohlener Stopp während des Aufstiegs – üblicherweise 3 Minuten bei 5 Metern Tiefe. Er dient dazu, Stickstoff, der sich während des Tauchgangs im Körpergewebe angesammelt hat, kontrolliert abzugeben.

Er ist kein Dekompressionsstopp im eigentlichen Sinne, sondern eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, die das Risiko einer Dekompressionskrankheit (DCS) deutlich reduziert.

Was passiert beim Auftauchen im Körper?

Unter Wasser atmen wir Luft unter Druck – und mit zunehmender Tiefe löst sich immer mehr Stickstoff (N₂) im Körpergewebe. Beim Aufstieg sinkt der Umgebungsdruck, und der Stickstoff möchte wieder entweichen.

Wenn dieser Aufstieg zu schnell erfolgt, bilden sich winzige Gasblasen im Blut oder Gewebe. Diese können:

  • Schmerzen in Gelenken und Muskeln verursachen,
  • das Nervensystem beeinträchtigen,
  • oder im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden.

Langsames Auftauchen + Sicherheitsstopp = kontrollierte Entsättigung.

Warum der Sicherheitsstopp so wichtig ist

1. Er verringert das Risiko einer Dekompressionskrankheit

Selbst bei Tauchgängen innerhalb der Nullzeit kann sich mehr Stickstoff ansammeln, als der Körper beim direkten Aufstieg sicher abbauen könnte. Der Stopp gibt dem Körper zusätzliche Zeit, um überschüssigen Stickstoff abzugeben – eine Art „Versicherung“ gegen DCS.

2. Er schützt vor unkontrollierten Aufstiegen

In den letzten Metern verändert sich der Druck am stärksten: Zwischen 10 und 0 Metern halbiert sich der Umgebungsdruck. Wer hier zu schnell auftaucht, riskiert ein unkontrolliertes Aufsteigen oder eine Lungenüberdehnung. Ein geplanter Stopp sorgt für Kontrolle und Stabilität.

3. Er fördert Ruhe und Disziplin

Ein Sicherheitsstopp ist auch mental wichtig: Er zwingt dich, den Tauchgang ruhig und kontrolliert zu beenden – ideal, um Tarierung und Atmung bewusst zu trainieren.

4. Er ist guter Tauchstil

Erfahrene Taucher wissen: Sicherheitsstopps sind Ausdruck von Professionalität und Respekt vor der Tauchphysiologie. Kein Tauchcomputer ersetzt Verantwortungsbewusstsein.

Wann ein Sicherheitsstopp Pflicht ist

Auch wenn er offiziell „freiwillig“ ist – in der Praxis gilt er als Standard bei fast allen Tauchgängen.

Besonders wichtig ist er:

  • bei Tauchgängen tiefer als 18 Meter,
  • bei langen Grundzeiten,
  • bei Mehrfach- oder Wiederholungstauchgängen,
  • oder wenn du dich körperlich belastet oder leicht dehydriert fühlst.

Viele Tauchcomputer signalisieren den Sicherheitsstopp automatisch – oft mit Countdown und Warnton.

Wie du den Sicherheitsstopp richtig durchführst

  1. Langsam auftauchen: Mit einer Geschwindigkeit von maximal 9–10 Metern pro Minute.
  2. Auf 5 Metern Tiefe anhalten: Meist reicht ein Blick auf den Computer oder die Blasenbewegung zur Orientierung.
  3. 3 Minuten verweilen: Ruhig atmen, Tarierung stabil halten, möglichst wenig bewegen.
  4. Langsam auftauchen: Auch den letzten Meter kontrolliert beenden.

Tipp: Nutze den Sicherheitsstopp aktiv – beobachte deinen Buddy, trainiere Tarierung oder genieße einfach die Ruhe.

Besondere Situationen

  • Strömung: Nutze eine Referenzlinie oder Boje, um die Tiefe zu halten.
  • Kein freies Wasser: Bei Wandtauchgängen oder in begrenzter Sicht hilft ein „multilevel ascent“ – also mehrere kurze Stopps beim Aufstieg.
  • Technisches Tauchen: Hier gehören mehrere Dekompressionsstopps zur Standardplanung – der Sicherheitsstopp ist dabei die letzte und wichtigste Phase.

Fazit: Drei Minuten, die den Unterschied machen

Der Sicherheitsstopp ist keine Empfehlung – er ist Best Practice.

Er reduziert Risiken, verbessert deine Aufstiegskontrolle und trägt entscheidend zu deiner Sicherheit bei. Egal ob Anfänger oder erfahrener Taucher: Wer regelmäßig Sicherheitsstopps macht, taucht bewusster, ruhiger und sicherer.

Bei Taucher Nordhessen vermitteln wir schon im PADI Open Water Diver Kurs, wie du Stopps korrekt planst und ausführst – praxisnah, nachvollziehbar und sicher.

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Warum der Sicherheitsstop obligatorisch ist
Taucher Nordhessen 16. Oktober 2025
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