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Wärmeerhalt unter Wasser – wie du beim Tauchen nicht frierst

Kaum etwas kann einen Tauchgang schneller ruinieren als Kälte. Egal ob im heimischen See, im Mittelmeer oder im Roten Meer – wer friert, verliert Konzentration, Energie und Spaß am Tauchen. Dabei lässt sich das ganz einfach vermeiden: Mit dem richtigen Wissen, der passenden Ausrüstung und einigen cleveren Strategien kannst du deine Wärme unter Wasser effektiv halten. In diesem Beitrag erfährst du, wie dein Körper im Wasser reagiert, warum du so schnell auskühlst und was du dagegen tun kannst.

Warum du im Wasser schneller frierst

Wasser leitet Wärme 25-mal schneller ab als Luft. Schon wenige Grad Temperaturunterschied reichen, damit dein Körper Energie verliert. Selbst bei 26 °C Wassertemperatur beginnt die Körpertemperatur langsam zu sinken – besonders bei längeren Tauchgängen oder geringer Bewegung.

Der menschliche Körper versucht, Wärme zu speichern, indem er die Durchblutung der Extremitäten reduziert. Das sorgt dafür, dass Hände, Füße und Gesicht zuerst kalt werden. Neben dem Unwohlsein steigt dadurch auch das Risiko für Muskelverspannungen, Krämpfe oder im Extremfall Unterkühlung (Hypothermie).

Wie dein Körper Wärme verliert

Beim Tauchen wirken mehrere Mechanismen gleichzeitig:

  1. Leitung (Konduktion): Wärme wird direkt an das kalte Wasser abgegeben.
  2. Konvektion: Durch Wasserbewegung wird die warme Schicht um den Körper ständig ersetzt.
  3. Verdunstung: Nach dem Tauchgang kühlt der Körper beim Verdunsten des Wassers auf der Haut zusätzlich aus.
  4. Atmung: Kalte Atemluft oder Gasgemische entziehen dem Körper ebenfalls Wärme.

Das Ergebnis: Schon nach wenigen Minuten kann die Körpertemperatur um mehrere Grad sinken – besonders, wenn du dich wenig bewegst oder lange Stillstände (z. B. bei Dekompressionsstopps) hast.

Wie du dich richtig schützt – Wärmeerhalt in der Praxis

1. Die richtige Ausrüstung wählen

  • Neoprenanzug (Nassanzug): Ideal für wärmere Gewässer. Achte auf eine gute Passform – zu viel Wasser im Anzug kühlt aus.
  • Halbtrockentauchanzug: Bessere Abdichtung durch Manschetten, besonders für kühleres Wasser geeignet.
  • Trockentauchanzug: Die Profi-Lösung für kaltes Wasser. Du bleibst trocken, und die Luftschicht zwischen Körper und Anzug dient als Isolierung. Mit Unterzieher (z. B. Santi oder Fourth Element) bleibst du auch bei langen Tauchgängen angenehm warm.

2. Zusatzausrüstung nutzen

  • Haube: Über den Kopf verliert der Körper bis zu 30 % seiner Wärme – eine gute Haube ist Pflicht.
  • Handschuhe & Füßlinge: Schützen die Extremitäten vor Auskühlung.
  • Beheizbare Unterzieher oder Handschuhe: Besonders für technische Tauchgänge oder lange Dekompressionen sinnvoll.

3. Vorbereitung & Verhalten

  • Vorwärmen: Nicht ausgekühlt ins Wasser gehen – lieber warm anziehen und bis zum Einstieg warm bleiben.
  • Langsame Abkühlung vermeiden: Zwischen zwei Tauchgängen trockene Kleidung und Windschutz nutzen.
  • Nach dem Tauchen: Sofort warme Getränke, Handtuch und windgeschützte Kleidung.
  • Energiehaushalt stabil halten: Kohlenhydrate und ausreichend Flüssigkeit helfen dem Körper, Wärme zu produzieren.

Der Einfluss von Tiefe und Gasgemisch

Je tiefer du tauchst, desto stärker steigt der Umgebungsdruck – und damit die Wärmeleitfähigkeit des Atemgases.

Kaltes Atemgas aus der Flasche verstärkt das Kälteempfinden. Bei technischen Tauchgängen (z. B. mit Trimix) wird das noch spürbarer, da Helium Wärme besonders stark leitet. Deshalb nutzen Tec Diver häufig beheizte Systeme oder spezielle Isolationsunterzieher.

Warnsignale – wann Kälte gefährlich wird

Wenn du während eines Tauchgangs folgende Symptome bemerkst, ist höchste Vorsicht geboten:

  • Zittern oder Muskelversteifung
  • Taube Finger oder Zehen
  • Konzentrationsverlust, Koordinationsprobleme
  • Ungewöhnlich schnelle Atmung

In diesem Fall Tauchgang abbrechen, langsam auftauchen und den Körper aktiv wärmen. Eine starke Unterkühlung kann deine Reaktionsfähigkeit einschränken – und das ist unter Wasser lebensgefährlich.

Wärme = Sicherheit

Wärmeerhalt ist keine Frage des Komforts, sondern der Sicherheit. Wer warm bleibt, taucht länger, sicherer und konzentrierter. Die richtige Ausrüstung, Vorbereitung und Nachsorge machen den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Tauchgang.

Bei Taucher Nordhessen unterstützen wir dich dabei, die passende Ausrüstung zu finden und richtig einzusetzen – vom Neopren-Check über Trockentauchtraining bis zu beheizten Systemen.

Als SANTI Demo & Premium Center kannst du bei uns modernste Trockentauchanzüge und Heizsysteme direkt testen und erleben, wie komfortabel Tauchen selbst im Winter sein kann.

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Wärmeerhalt unter Wasser – wie du beim Tauchen nicht frierst
Taucher Nordhessen 16. Oktober 2025
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